Die Corona Pandemie betrifft jeden, aber auf unterschiedliche Weise. Die Ungleichheiten, die Brasilien kennzeichnen, führen dazu, dass bestimmte Gruppen einem größeren Risiko ausgesetzt sind, krank zu werden und die sozialen und wirtschaftlichen Auswirkungen zu erleiden : Bewohner von Elendsvierteln, Menschen in Gefängnissen, Obdachlose, Migranten, die schwarze Bevölkerung, indigene Völker. Für einige Völker droht gar ein Völkermord, und das in einer Zeit, in der die „Beschützer des Regenwaldes“ auch uns eine Chance zum Überleben in der Klimakrise offen halten. Daher fordern wir insbesondere eine gleiche und nichtdiskriminierende medizinische Behandlung und Gesundheitsfürsorge für alle.
Gleichzeitig wollen wir auch wieder an Marielle Franco zu erinnern. Die Menschenrechtsverteidigerin und Kommunalpolitikerin Marielle Franco setzte sich unermüdlich für die Menschenrechte von Minderheiten ein und kritisierte das Vorgehen der Militärpolizei in den Straßen von Rio de Janeiro. Am 14.3.2018 erschossen Unbekannte die Stadträtin und ihren Fahrer, Anderson Gomes, in ihrem Auto. Marielle Franco war eine schwarze bisexuelle Frau aus einer Favela. Sie wurde 2016 zur Stadträtin von Rio de Janeiro gewählt. Zuvor war sie von 2006 bis 2016 in der Menschenrechtskommission des Bundesstaates Rio de Janeiro tätig.